Fusionswille auch im Westen des Eichsfeldes

Nicht nur im Eichsfelder Kessel und in der Wipperaue führen die Vorsitzenden und Bürgermeister der Verwaltungsgemeinschaften Kooperationsgespräche, um sich auf die sinkenden Einwohnerzahlen in den Dörfern vorzubereiten.

Uder

In der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Uder stellte der Vorsitzende Thomas Heddergott bereits 2010 ein Konzept vor. Der Titel: "Die wachsende Bedeutung interkommunaler Kooperation". Das Land Hessen, die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Bertelsmann-Stiftung und der Deutsche Gemeinde- und Städtebund seien dabei Impulsgeber gewesen. Das Land Hessen sei als Vorbild deshalb interessant, weil dieses Bundesland als erstes die Einheitsgemeinden eingeführt habe. Und es fördere den Zusammenschluss kleiner Gemeinden zu einer Verwaltungsgemeinschaft mit bis zu 45 000 Einwohnern. Hier erledige ein kommunales Dienstleistungszentrum die Verwaltungsaufgaben für die selbstständigen Gemeinden. 

Solch ein Modell können sich die VG-Chefs von Hanstein-Rusteberg, Uder, Ershausen und Leinetal offenbar auch für ihre Gemeinden vorstellen. Ein entsprechendes Konzept habe man vor einem Jahr dem Thüringer Innenministerium vorgestellt, berichtet Thomas Heddergott im Gespräch mit unserer Zeitung. Nachgeahmt werde damit auch ein Beispiel aus unserer Region: Denn auch innerhalb der Eichsfeldwerke würden öffentliche Aufgaben in einem kommunalen Dienstleistungszentrum gebündelt und zur Zufriedenheit aller erledigt. 

Der Grund für solche Vorstöße ist ganz einfach. Der demografische Wandel sorgt für sinkende Einwohnerzahlen in den Dörfern. Komplette Verwaltungen für wenige tausend Menschen sind bald nicht mehr bezahlbar. Schon jetzt gingen im Schnitt 55 Prozent der Einnahmen der Dörfer für die Finanzierung der Kreisverwaltung und der eigenen Ämter drauf. Also müssten sich die Verwaltungsgemeinschaften um eine Arbeitsteilung bemühen und dazu Kooperationen eingehen, schlussfolgert Heddergott. "Wir müssen uns mehr spezialisieren und konzentrieren. Es muss nicht jeder alles machen." Dann sei es beispielsweise auch einfacher, die in den VGs selbst ausgebildeten jungen Verwaltungsfachkräfte im Eichsfeld zu halten. Landgemeinden könnten natürlich trotzdem gebildet werden, das ermögliche dann sicherlich auch eine Konzentration der kommunalen Investitionen. Aber zu diesem Thema liefen derzeit beispielsweise in der VG Uder keine konkreten Gespräche. Die Mehrzahl der Dörfer wolle ihre Eigenständigkeit behalten, "solange es ihnen noch halbwegs gut geht". 

Das aktuelle Konzept für eine Gebietsreform in Thüringen beinhalte nur den Zusammenschluss zu Landgemeinden, moniert der VG-Vorsitzende aus Uder. Hier ändere sich aber an der Anzahl der Einwohner, die verwaltet werden, nichts. Im Falle der VG Eichsfeld-Südharz wurden aus einer Verwaltung sogar zwei gemacht. Es müsse aber darum gehen, größere Verwaltungseinheiten zu schaffen, betont Heddergott. Und daran arbeitet man jetzt rund um Uder. Eine Kooperation mit der Stadt Heiligenstadt scheint dabei nicht im Blickfeld der Dörfer zu stehen. "Wir wollen uns ja auf Augenhöhe begegnen. Das ist zwischen den Verwaltungsgemeinschaften leichter als mit einer dominierenden Stadt", erklärt Heddergott. 

Natalie Hünger / 19.01.12 / TA 


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