Nach Unfallschaden: Uders Jakobspilger erhält ein neues Bein

Noch in diesem Jahr soll Uders Jakobspilger an seinen Platz zurückkehren. Im Rohguss sei der neue Unterschenkel schon fertig, bestätigte Bildhauer Werner Löwe am Dienstag. Vor vier Monaten verlor Uder sein Wahrzeichen durch einen Autounfall.

 

Noch füllt ein Plakat die Lücke an der Straße der Einheit in Uder. Die Bronzefigur des Jakobspilgers wird nach einem Unfallschaden repariert. Den abgetrennten Unterschenkel will Frank Kaufhold aus Uder aufbewahren. Foto: Eckhard Jüngel 

Uder (Eichsfeld). Ein junger Mann wollte damals mit seinem Golf in die Kirchgasse, war aber zu schnell für die Kurve. So krachte er frontal gegen den Pilger, zerstörte das Sandsteinbecken, fuhr die Bronzefigur um. Deren linkes Bein erlitt den größten Schaden. Unterschenkel und Fuß waren deformiert. 

Es gab keinen anderen Ausweg. Werner Löwe musste zur Flex greifen und das demolierte Bein absägen. Die Bronzefigur ist sein Werk. Seit 2011 saß sie am Straßenrand in Uder – auf ihrem Sandsteinsockel und vor dem mit Wasser gefüllten Trog. 

Traurig war der Künstler. Die Amputation fiel ihm nicht leicht. Und trotzdem war ihm viel wichtiger, dass dem jungen Autofahrer bei dem Unfall nichts Schlimmeres passiert ist. „Die Schäden an der Figur können behoben werden“, betonte Löwe. Die Kosten übernimmt die Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers. Inzwischen ist alles auf einem guten Weg. Trog und Sockel sind schon fertig. Der Steinmetzbetrieb in Geisleden habe hervorragende Arbeit geleistet, freute sich Uders Bürgermeister Gerhard Martin. Der Sandstein, der verwendet wurde, stammt sogar aus Uder, wurde unweit vom Bahnhof abgebaut. 

Das linke Pilgerbein hat Werner Löwe neu aus Gips modelliert. In seiner „Stamm-Gießerei“ in Rinteln – einer Stadt an der Weser bei Hameln – entstand das Bein aus Bronze. „Jetzt muss es noch angeschweißt werden“, blickte der Bildhauer voraus. Da der Pilger am Ende wieder so ausschauen soll, als sei er aus einem Guss, muss von der gesamten Figur der Überzug entfernt werden, um sie schließlich frisch patinieren zu können. Der Aufwand ist groß. „Wir müssen noch etwas Geduld haben“, warb Löwe um Verständnis. „Es soll doch so werden, dass es gut ist und dass man nichts mehr von dem Unfallschaden erkennt.“ 

Der genaue Termin, an dem der Jakobspilger heimkehrt nach Uder, steht in den Sternen. „Dieses Jahr aber bestimmt noch“, so Werner Löwe, „da bin ich guter Hoffnung.“ Das abgesägte Pilgerbein wird nicht entsorgt. Der Künstler hat es Frank Kaufhold von der Jakobus-Apotheke in Uder geschenkt. Der Pfadfindergruppenleiter hatte sich in der Vergangenheit verdient gemacht um Uders Pilgergeschichte. 

Die Figur liegt ihm besonders am Herzen. Das Kunstwerk-Fragment ist zugleich ein Dankeschön. Kaufhold freute sich sehr darüber. „Ich werde es auf jeden Fall aufbewahren, weiß nur noch nicht, wo genau es seinen Platz finden wird“, verriet Kaufhold. Sobald der Anruf aus der Gießerei in Rinteln kommt, dass Uders Jakobspilger fertig ist, will ihn Frank Kaufhold dort abholen. Die Tour plant er mit einigen Pfadfinderkollegen. „Das ist schon etwas Besonderes.“


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