Den Beschluss letztlich verhindern konnten sie nicht. Für Familien werden sie dennoch weiter kämpfen. Wenn das Betreuungsgeld abgeschafft werden soll – hier läuft ein Verfahren beim Bundesverfassungsgericht –, wollen sie ein Volksbegehren anregen, erklärten die beiden Frauen jetzt gegenüber unserer Zeitung.
„In einem Land, das sich als familienfreundlich bezeichnet, werden wir bestimmte Entscheidungen nicht einfach hinnehmen“, sind sich Gille und Rosenstock-Fischer einig. Denn die Frage sei, ob das beitragsfreie Kindergartenjahr, das in der Diskussion stünde, überhaupt komme.
Nach Meinung der Mütter hätte die Thüringer Landesregierung die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes abwarten müssen. Und empört sind sie darüber, „dass es in der Beschlussbegründung um bildungsferne Eltern ging“. Das sei eine Anmaßung. Und auch sie selbst wollen sich keinesfalls als solche bezeichnen lassen.
Im Landtag sind die Frauen auch gewesen und kamen, wie sie sagen, enttäuscht zurück. „Birgit Pelke hat uns keines Blickes gewürdigt. Sie hat sich nicht für die Familien in unserem Landkreis, der ihr Wahlkreis ist, stark gemacht“, sagt Lydia Gille. „Die Familien sollten hellhörig bleiben“, meint ihrerseits Ramona Rosenstock-Fischer. Die Uderanerinnen erachten es als wichtig, ihre Bedenken kund zu tun. Entscheidend ist für sie der Bürgerwille. Bereits beim Landeserziehungsgeld, so Lydia Gille, habe man sich darüber hinweggesetzt.
Sigrid Aschoff / 02.07.15 / TA