Es ist nicht so, dass sich in den vergangenen 13 Jahren in der Bildungs- und Ferienstätte Eichsfeld in Uder nichts getan hätte – immerhin kommt die Einrichtung auf 16.000 Teilnehmerstunden pro Jahr – aber baulich ist in dieser Zeit tatsächlich nichts passiert. Umso froher ist man nun, dass beim Neubau einer Wohnunterkunft jetzt Richtfest gefeiert werden konnte. Geplant ist, dass der Neubau den Namen „Haus 10/11“ tragen wird, weil er zwei gleichnamige Leichtbau-Bungalows aus DDR-Zeiten ersetzt, die im Dezember vergangenen Jahres an gleicher Stelle abgerissen wurden. Es war an Zimmermeister Ständer aus Geismar in seinem Richtspruch, auch um den Segen Gottes für das neue Gebäude zu bitten. Einrichtungsleiter Uwe Schröter bemerkte daraufhin, dass der Neubau ja nun direkt neben der St.-Joseph-Kapelle der Ferienstätte liege und damit beste Voraussetzungen für die Segensbitte erfülle.
In den kommenden Monaten wird nun der Innenausbau folgen, bei dem überwiegend Eichsfelder Handwerksbetriebe tätig sein werden.
Der Neubau wurde möglich, weil mit Fördergeldern des Thüringer Sozialministeriums, des Bundesfamilienministeriums und des Bistums Erfurt ein beachtlicher Teil der veranschlagten Kosten von über 800.000 Euro abgedeckt sind, so Uwe Schröter. Jedoch hat die Einrichtung und damit ihr rund 40 Mitglieder starker Trägerverein Katholische Landvolkshochschule Eichsfeld immer noch einen beachtlichen Teil an Eigenmitteln bereitzustellen, damit das Projekt gelingen kann, so der Einrichtungsleiter weiter.
Entstehen wird ein zweigeschossiges Doppelhaus mit insgesamt vier Wohneinheiten und je drei Zimmern. Im gesamten Neubau werden dann bis zu 28 Beherbergungsplätze zur Verfügung stehen. Die untere Etage des Hauses ist, wie das gesamte Gelände der Familienferienstätte, barrierefrei. Zwei Zimmer werden mit einem Pflegebett ausgestattet.
Die Zusammensetzung der Teilnehmerfamilien der Freizeiten und Kurse hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten spürbar verändert: der Anteil an Alleinerziehenden, die mit Kindern teilnehmen, ist stetig angewachsen, auch die Anfragen von Familien mit Inklusionshintergrund. Die Nachfrage von kinderreichen Familien ist nach wie vor groß. Zusätzlich finden immer mehr kleinere und mittlere Familientreffen in der Einrichtung statt, was wohl an der Lage der Einrichtung in der Mitte Deutschlands liegt.
