Uder ist Sieger im diesjährigen Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft ". Auch Nils und Luisa freuen sich darüber. Foto: Eckhard Jüngel
Uder. Die Zweifel waren nach einigen Telefonaten und einer Aussprache im Hauptausschuss schnell zerstreut. Die Bewerbung wurde pünktlich abgeschickt, Uder war im Kreiswettbewerb vertreten und ging als Gewinner hervor. Der Wettbewerb, den das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz seit vielen Jahren mit wachsendem Erfolg durchführt, ist für viele Dörfer Ansporn und Chance zugleich, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Teilnahmeberechtigt sind räumlich geschlossene Gemeinden oder Gemeindeteile mit überwiegend dörflichem Charakter mit maximal 3000 Einwohnern. Besonderer Wert wird bei der Beurteilung der Teilnehmer auf aktuelle Erneuerungsmaßnahmen und Aktivitäten gelegt. Mit seinen zahlreichen Projekten zur Aufwertung des Dorfes konnte Uder besonders gut abschneiden.
So hatte der Ortsrat in diesem Jahr dem Kauf des Knorrschen Anwesens zugestimmt und einen Freundeskreis aus engagierten Bürgern zur Restaurierung des 1504 erbauten Fachwerkgebäudes gegründet. Ohne diese Initiative wäre das alte Schmuckstück wohl nicht mehr zu retten gewesen. Mit der Hilfe vieler Einwohner soll das Ensemble in einigen Jahren wieder in alter Schönheit erstrahlen. Positiv auf das Gesamtergebnis wirkte sich auch der Neubau der katholischen Kindertagesstätte St. Jakobus aus. Auf einer Grundfläche von 650 Quadratmetern entstand in unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche ein Neubau mit modernsten Ansprüchen. Errichtet wurde ein Niedrigenergiehaus in Holzrahmenbauweise. Betreut werden können hier maximal 92 Kinder, darunter auch erstmals einjährige Kleinkinder. Damit ist die Tagesstätte sehr gut aufgestellt.
Im alten Kindergarten werden nach Aussage des Bürgermeisters zwölf Wohnungen mit Betreuung für Senioren entstehen zwei größer bemessene im Dachbereich des Hauses und zehn in den unteren Etagen mit Grundflächen von etwa 40 bis 60 Quadratmetern. "Wir freuen uns, den Wettbewerb mit so einem Ergebnis abgeschlossen zu haben, auch wenn sich keine andere Gemeinde darum beworben hat", schmunzelt der Ortschef. Eine Zuweisung vom Landwirtschaftsministerium in Höhe von 750 Euro sowie die Teilnahme am Landeswettbewerb im kommenden Jahr sind den ehrgeizigen Uderanern schon jetzt sicher. "Nächstes Jahr müssen wir unseren Ort einer unabhängigen Kommission vorstellen. Dann nehmen wir neben den örtlichen Vereinen auch die Jugendlichen mit ins Boot", kündigt Martin an. Im Rahmen einer Projektarbeit wollen diese ihren Ort präsentieren und die lebens- und liebenswerten Vorteile in Form eines Dorfporträts aufzeigen. Und 2012 werden die Fenster des Saales "Zur Linde" erneuert sowie der Friedhof erweitert und umgestaltet. Außerdem werden 24 Grundstücke für den Eigenheimbau erschlossen.
Rene Weißbach / 24.11.11 / TA