Beim traditionellen Neujahrsempfang der Gemeinde Uder hatte Bürgermeister Gerhard Martin (CDU) seiner Rede als Motto ein Zitat von Konfuzius gegeben: "Wohin du auch gehst, geh mit ganzem Herzen."
Als Gastredner konnte er diesmal den ehemaligen Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus (CDU) begrüßen, der einen Vortrag zum Thema "Politische Ordnung in unruhigen Zeiten" hielt. Einen besonderen Dank für ihren Einsatz sprach Gerhard Martin den Vereinsvorsitzenden aus, denn ohne ihr Engagement wäre die Gemeinde eine leblose Gemeinde. "Es ist schon lange nicht mehr Normalität, dass man sich in Vereinen organisiert oder ehrenamtlich tätig wird. Und von daher müssen wir auch als Gemeinschaft aufpassen, dass wir sorgsam und fair mit unseren Vereinen umgehen und ihnen helfen, wo wir können", wandte sich Gerhard Martin an die Gäste.
Viele Projekte 2016 erfolgreich umgesetzt
Auch die Gemeinderatsmitglieder erhielten Lob für ihre Arbeit. So wurde im vergangenen Jahr unter anderem gemeinsam dafür gesorgt, dass die Riedelsburg nun wieder der Gemeinde gehört und das gastronomische Angebot in Uder erweitert werden konnte. In den vergangenen Jahren seien durch die Zusammenarbeit, auch mit der Verwaltungsgemeinschaft, eine Reihe von Projekten umgesetzt wurden. 2016 konnten zum Beispiel zwei neue Spielplätze eingeweiht werden.
"Wir konnten unsere Einwohnerzahl im vergangenen Jahr um fast 50 Personen steigern und festigen damit die 2600er-Marke", so Gerhard Martin. Ebenfalls sprach er in seiner Rede das Thema Gebietsreform an.
Für 2017 wünscht er sich unter anderem, dass das neue Wohngebiet Form und Gestalt annehme, die Schmiedegasse als letzte große Baumaßnahme realisiert werde und die Mitgliederzahlen in den Vereinen und der Feuerwehr wieder steigen. Für die musikalische Umrahmung des Empfangs sorgte die Band "Amplitude".
Der ehemalige Ministerpräsident ging in seinem Beitrag auf verschiedene Themen ein. So etwa auf die Zeit nach der Wende, als die Menschen trotz der gewonnenen Freiheit unsicher waren, da von Demoskopen keine Stimmung für die Einheit gesehen wurde. Für Gesellschaften und Gemeinden entscheidend seien ihre Werte, zu denen unter anderem Vertrauen, Freundschaft und Leistung gehören würden. In der heutigen Zeit würden wir aufgrund der neuen Medien schneller von Themen auch außerhalb Deutschlands erfahren. Auch hierbei gelte es, an den eigenen Werten festzuhalten.
Das Jahr 2017 habe einige spannende Wahlen zu bieten. Außerdem einen neuen US-Präsidenten, der über die neuen Medien wie Twitter mit Unternehmen kommuniziere. "Konrad Adenauer gab Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue politische Ordnung und Ludwig Erhart führte die soziale Marktwirtschaft ein", so Althaus.
Thema Sicherheit ist ein internationales Problem
Dies sei nicht immer leicht gewesen, doch habe es hier wie auch 1990 einen Stimmungswechsel gegeben. "Es waren Mut, Erfahrung, Kraft und Leistung schon da, aber die Strukturen fehlten noch. Deshalb war Hilfe zur Selbsthilfe gefragt", erklärte Althaus. Wie auch Martin sprach er die von der Landesregierung geplante Gebietsreform an, bei der aus seiner Sicht es nicht nur um den Zuschnitt neuer Kreise gehen müsse, sondern auch um die in Regionen entstandenen moralischen und ethischen Grundsätze. Einen großen Raum nahm das Thema Sicherheit in seiner Rede ein, denn diese sei kein nationales, sondern ein internationales Problem. Doch könnten die Probleme, die es zum Beispiel in Afrika gibt, nicht hier gelöst werden, sondern es müsste vor Ort Hilfe geleistet werden.
"Wir sollten unsere eigenen Stärken nutzen, um anderen zu helfen", so der ehemalige Ministerpräsident. "Unsere Grundwerte haben sich im Laufe der Jahre bewährt und sind daher stabil", sagte Dieter Althaus zum Schluss den Gäste des Neujahrsempfangs.
