Uder. Und hier und da musste auch etwas verworfen werden. Aber jetzt ist er fertig, der 850 000 Euro teure und 95 Plätze bietende Kindergarten. Und die Freude in der Pfarrgemeinde als Träger ist groß.
Der Andrang der Feiernden war groß auf dem Gelände des Kindergartens in enger Nachbarschaft zur Jakobus-Kirche, zu Pfarrhaus, Pfarrzentrum und den Jugendräumen. Hier werde die Vielfalt der Gemeinde sichtbar, hieß es gestern. Und: Alt und Jung könnten sich gut ergänzen.
Lothar Weinrich vom bauausführenden Architekturbüro AIG erläuterte den Weg bis zur Übergabe des Hauses, das von den Kindern seit zwei Wochen genutzt wird.
Der Caritasverband hatte von der Kirchengemeinde die Bauherrschaft übertragen bekommen. So liefen bei der Caritas, konkret bei dem Bau- und Umweltbeauftragten Franz-Josef Reimann, alle Fäden vom Architektenwettbewerb bis hin zur Betriebserlaubnis zusammen. Weinrich verwies auf die finanziellen Hilfen: Vom Bund kamen 150 000 Euro, von der Gemeinde Uder 300 000 Euro. 110 000 Euro gaben das Bonifatiuswerk Paderborn, 100 000 Euro die Träger-Pfarrgemeinde. Die Neugestaltung der Freiflächen wurden mit Geldern aus dem Konjunkturpaket II sowie mit Eigenmitteln bezahlt. Die Kosten beliefen sich auf 110 000 Euro. Sämtliche Arbeiten, so betonte der Architekt, hätten Firmen aus der Region erledigt.
15 Kleinkinder
Der Kindergarten selbst entstand in energiesparender Holzrahmenbauweise. Der Bau entspricht den Anforderungen eines Niedrigenergiehauses. Die großen und hellen Gruppenräume werden ergänzt durch einen Mehrzweckraum, in dem auch geturnt werden kann, sowie einen Kreativraum mit eigener Kinderküche. In einem besonderen Bereich befinden sich die Räume für die Kleinsten. Für sie wurde auch eine eigene kleinkindgerecht gestaltete Freifläche geschaffen. 15 Kinder unter drei Jahren werden im St. Jakobus-Kindergarten betreut.
Der zentrale Platz der Tagesstätte ist das große, luftige Foyer. Wie auf einem Marktplatz kreuzen sich hier alle Wege. Hier kann sich der gesamte Kindergarten versammeln, hier treffen sich Kinder und Eltern. Und im Foyer wurde auch gestern kräftig gefeiert. Applaus gab es für die Mädchen und Jungen, die mit sichtlichem Vergnügen ein Programm darboten. Der Kindergarten in Uder ist der 53., der seit Beginn des Kindergartenbauprogramms des Bistums Erfurt und der Caritas saniert oder neu gebaut wurde. Investiert wurden insgesamt 18 Millionen Euro. "Kindergärten sind in den Pfarrgemeinden kein Luxus, sondern eine Grundaufgabe", betonte Caritasdirektor Bruno Heller. Die katholische Kirche werde sich in dem Bereich weiterhin engagieren.
Monika Köckritz / 12.05.11 / TLZ