Uder (Eichsfeld). Die typische Flohmarktsituation, wenn sich alles um Baby- und Kindersachen dreht: Mütter bieten an Ständen an, was ihre Kinder nicht mehr brauchen, weil herausgewachsen. Andere Mütter suchen sich das für ihre Kinder Passende aus.
Annett Baumgarten aus Hohengandern kam der Flohmarkt gerade recht, um endlich wieder Platz in den Schränken zu schaffen. Foto: Christine Bose
Doch am Sonntag im Saal des Gemeindehauses "Riedelsburg" war auch anderes zu erleben: Da betreuten Vater und Sohn ihren eigenen Stand mit Kindersachen. An dem informierte sich ganz selbstverständlich männliche Kundschaft und bewies damit: Shoppen gehen ist eben doch nicht typisch weiblich. "Das ist mein erster Flohmarkt", erzählte stolz der Vater. Eigentlich sollte der große Flohmarkt für Baby- und Kindersachen um 14 Uhr öffnen. Doch bereits um 13 Uhr steuerten die Kauflustigen den Saal an, in dem kein Eckchen Handelsfläche frei geblieben war. Die Idee hierzu stammte von Julia und Ute Rosenthal, Initiatorinnen aus dem "Team 2014", das sich mit der Organisation des 925. Ortsjubiläums der Gemeinde Uder im kommenden Jahr befasst. Dann soll für die jüngsten und jungen Einwohner ein eigenes Kinder-Sommerfest ausgerichtet werden. Weil so ein Fest Geld kostet, beschlossen Tochter Julia als "Erste Chefin" des Marktes und Mutter Ute als "Zweite Chefin", dieses auf originelle Weise zu beschaffen.
• So ein Flohmarkt bietet die Gelegenheit sich von allerlei Altem zu trennen.
Alle Händlerinnen und Händler hatten pro Tisch drei Euro zu zahlen und einen Kuchen für das Kuchenbüfett mitzubringen. 55 Tische zählten die Veranstalterinnen. Die Teilnehmer kamen aus Uder und den umliegenden Dörfern, wie beispielsweise aus Lutter, aber auch aus Leinefelde und sogar aus Kassel. Almut aus Kalteneber wollte sich, unterstützt von Mutter und Bruder, von etlichem Spielzeug trennen. Annett Baumgarten stammt aus Uder, wohnt aber jetzt in Hohengandern. Als sie vom Vorhaben hörte, machte sie Platz in den Schränken, packte viele Babysachen ins Auto, die ihren kleinen Söhnen Antonius und Franziskus nicht mehr passen. Ziemlich unbeeindruckt vom Geschehen zeigte sich Baby Marie-Helene und wartete gelassen im Kinderwagen, während sich die Mama als Händlerin betätigte. Für das kleine Mädchen aus Uder wird es erst im Sommer 2014 interessant. Denn dann kann es auf eigenen Füßchen stehen und zum Ortsjubiläum Kinderfest feiern.
Christine Bose / 22.10.13 / TA
