300 Schallplatten in Uder abzugeben

Bücher ein- und auspacken - Ursula Hackethal und Martina Rohner-Schild haben in diesen Wochen alle Hände voll zu tun. Die Bibliothek, die bislang in der dritten Etage des Verwaltungsgemeinschaftssitzes untergebracht war, zieht um. 

 Martina Rohner-Schild würde sich gern von den Platten trennen. Foto: Eckhard Jüngel 

Uder. Ihr neues Domizil bekommt sie beim Penny-Markt, in dem Objekt, in dem auch schon der Bauhof angesiedelt ist. Hier wird dann das lästige Treppensteigen entfallen und Mütter mit kleinen Kindern haben einen besseren Zugang zu den Räumlichkeiten. "Unsere Bürger werden nicht jünger. Da ist es von Vorteil, dass die Bücherei ebenerdig ist", sagt Bürgermeister Gerhard Martin (CDU). An der Einrichtung halten er und die Gemeinde fest, auch wenn sich die anderen Orte der Verwaltungsgemeinschaft aus der Zweckvereinbarung, die eine gemeinsame Finanzierung regelte, gelöst haben. Ebenso wie beim Freibad. Dafür steht Uder mittlerweile ebenfalls allein ein, auch wenn Leser wie Badbesucher weiterhin aus den VG-Mitgliedsdörfer kommen. 

"Eine finanzielle Beteiligung aller wäre schon schön gewesen", meint Martin, der darin ein Zeichen der Solidarität gesehen hätte. "Geld für eine Bibliothek muss eine Gemeinde haben. Sie ist ein Stück Kultur. Ist sie einmal geschlossen, bleibt sie zu. Und da wir nicht in einer prekären Situation sind, sollten wir sie uns leisten", erklärt der Bürgermeister, der diese Einrichtung ebenso wie das Bad eher als Pflicht- statt als freiwillige Aufgabe ansieht. Bei laufendem Betrieb geht derweil der Umzug von statten. Unterstützung bekommen Ursula Hackethal und Martina Rohner-Schild von den Männern vom Bauhof. Schließlich müssen noch einige Regale aufgebaut werden. "Die Nachfrage nach Fachliteratur ist nicht mehr so groß wie früher", berichtet Ursula Hackethal mit Blick auf den Bestand. 

Heute werde im Internet recherchiert. Dafür seien Kinderbücher mehr und mehr gefragt. Immerhin sind unter den 150 Lesern zahlreiche kleine Uderaner. Alle 14 Tage bekommen die beiden Damen zum Beispiel Besuch von den Steppkes des DRK-Kindergartens. Die stöbern dann in den großen Tischkästen und suchen sich ihre Bücher schon ganz allein aus. Neugierig geworden, geht es meist noch mal mit der Mama in die Bücherei. Da findet auch die eine oder andere Mutter ein interessantes Buch für sich, zumal die Ausleihe kostenlos ist. Krimis, historische sowie Heimatromane sind der Renner bei den Senioren, die einen hohen Leseranteil ausmachen. Sie nutzen einen Besuch oft zu einem kleinen Plausch mit Gleichgesinnten. Vielleicht kann künftig dazu ein Kaffee genossen werden. 

Das neue Domizil eröffne ganz andere Möglichkeiten , meint Martina Rohner-Schild und denkt darüber nach, im Gegenzug für die Kinder eine Lesenacht anzubieten. Damit genügend neuer Lesestoff vorhanden ist, investiert die Gemeinde jedes Jahr 1500 Euro in Neuanschaffungen. Erweitert wird der Bestand an Büchern, dazu gibts ein paar neue Kassetten sowie Kinder-CDs. Allerdings gibt es auch etwas, von dem sich die Bücherei gern trennen würde: rund 300 alte Schallplatten. Auf dem Flohmarkt hat Ursula Hackethal schon versucht, sie los zu werden. Ohne Erfolg. Zum Wegwerfen sind ihr die schwarzen Scheiben mit klassischer Musik oder die von Peter Alexander, Costa Cordalis, Olaf Berger, Frank Schöbel und vielen anderen zu schade. Interessenten können sich daher gern in der Bibliothek melden. 

Sigrid Aschoff / 18.01.13 / TA 


Gemeinde Uder
Bürgermeister: Gerhard Martin

Siedlung 14
37318 Uder

Tel.: 036083 480-0
Fax: 036083 480-24

E-Mail: info@gemeinde-uder.de
Internet: www.gemeinde-uder.de
Sprechzeiten Bürgermeister
Knorrsches Haus
Kirchgasse 4

dienstags von 17:00 - 19:00 Uhr
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