Kein Sportplatz für alle in Uder

Der Landkreis hat es sich viel kosten lassen, die Kleinsportanlage der Schule in Uder zu sanieren - 262 000 Euro. Nun ist ein Streit entbrannt, ob auch Privatpersonen oder Vereine das Areal nutzen dürfen. 

 Niklas Riethmüller im Bayern-München-Shirt (8. Klasse), Robin Beck (8. Klasse) und Philipp Döring (9. Klasse, von links) trieben gestern auf der neuen Sportanlage ihres Wohnortes Schulsport. Sie dürfen das. Foto: René Weißbach 

Uder. Der Frust sitzt tief bei Thomas Koch. Der Mann aus Uder ist drahtig und hat den Sportplatz an der Schule oft und gern genutzt. Das hätte er auch gern weiter getan. Insbesondere weil der Landkreis das Gelände nun auf Vordermann gebracht hat. Seitdem aber alles neu ist, sind die Tore verschlossen. Nur noch die Schüler dürfen hinein. 

"Motivierend sind solche Beschlüsse der Kreisverwaltung nicht", kritisiert Thomas Koch. Aktionen wie "Beweg' dich für deine Gemeinde" oder Ehrenamt im Sport - seien das alles Phrasen? 

Martina Gatzemeier, stellvertretende Landrätin, bestätigt, dass der Platz nun eingezäunt und abgeschlossen ist. Sie begründet dies mit den Kosten für Wartung, Pflege und Versicherungsschutz. Es gebe keinen Hausmeister mehr, der ständig ein Auge auf die Anlage habe. 

Die Herrin über den Haushalt des Landkreises rechnet vor: "Alle Schulsporthallen stehen den Vereinen zur Verfügung. In einigen Fällen werden sie bereits mehr von Vereinen belegt als von den Schulen. Allein für den Teil Vereinssport fallen rund 650 000 Euro an Betriebskosten an." Zwar hofft Gatzemeier, dass nach der Sanierung aller Turnhallen in den vergangenen Jahren die Kosten für den Energieverbrauch sinken, doch generell bleibe es bei dieser hohen Summe, die indirekt an die Vereine geht. 

Und das sei nicht alles. Zusätzlich gebe der Landkreis im Jahr fast 100 000 Euro für den Breitensport aus. "Zusammen sind das 750 000 Euro. Wir müssen uns also nicht schämen hinsichtlich der Förderung unserer Vereine." Was außerdem die Kosten in die Höhe treibe, seien die Hausmeisterstellen. Das müsse man sehen. 

Angesichts dieser hohen Ausgaben mag die Finanzchefin nun nicht auch noch die Sportplätze kostenfrei zur Verfügung stellen. Zumal die Erhaltung ebenfalls viel Geld kosten werde. "Dann müsste wieder jemand da sein, der alles kontrolliert", gibt sie zu bedenken. 

Doch selbst wenn es eine Lösung geben sollte etwa indem Vereine sich finanziell beteiligen, wenn sie die Anlagen nutzen - sei eines klar: Eine Aus- 

Verein will ebenfalls in Uder trainieren 

nahme für einen einzelnen Bewohner, wie sie Thomas Koch als Kompromiss vorgeschlagen habe, könne es nicht geben. "Wenn wir die Freigabe unter Bedingungen entscheiden, dann gilt es auch für alle, egal wie groß das Interesse ist", verdeutlicht Martina Gatzemeier. 

Ihr liegt neben der Anfrage des Uderaner Bürgers für den Sportplatz der Ossenritter eine weitere Anfrage vor, von einem Verein. Sie habe das Anliegen mit einer Bitte beantwortet, einen Vorschlag hinsichtlich der Kostenbeteiligung zu unterbreiten, sagte sie gestern unserer Zeitung. Bisher liege jedoch noch keine Reaktion vor. 

Von diesem Brief wird wohl unter anderem abhängen, ob die Kleinsportanlage in Uder künftig doch auch außerhalb des Schulsports genutzt werden kann. Immerhin, meint Thomas Koch, gebe es hier "schon sportliche Menschen, "die auch gelegentlich auf der alten Bahn ihre Runden gedreht haben oder Fußball spielten". Diese hätten nun das Nachsehen. 

Thomas Müller / 11.07.12 / TA 


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