Welle der Hilfsbereitschaft für Eichsfelder Unwetteropfer hält an

Die Spendenbereitschaft im Eichsfeld für die Gemeinden Rustenfelde und Schönau, die nach dem katastrophalen Unwetter in der Nacht zum 21. August noch immer mit den Aufräumarbeiten beschäftigt sind, reißt nicht ab.

 

Harald Rhöse, Marcus Gaßmann, Steffen Thunert, Hamza-El-Habach und Philipp Junig spenden 1000 Euro aus dem Erlös der XXL-Holi-Schaumparty für die Familie des verunglückten Feuerwehrkameraden in Rustenfelde Foto: Silvana Tismer 

Eichsfeld. Auch Steffen Thunert, Betreiber der Worbiser Diskothek Glashaus, beschäftigen die Ereignisse seit einer Woche tief. „Ich bin Uderaner“, sagt er. Für ihn stand fest, dass auch er etwas tun muss. Kurz entschlossen entschieden er und seine Partner, die am vergangenen Samstag in Heiligenstadt an der Runden Sache die XXL-Holi-Schaumparty ausrichteten, dass ein Großteil des Erlöses gespendet werden soll. 

Und auch, dass ihr Beitrag an die Hinterbliebenen des tödlich verunglückten Feuerwehrkameraden gehen soll. „Die Familie ist bereits über unsere Pläne informiert“, fügt Marcus Gaßmann von U9-Booking hinzu. „Ich bin sehr froh, dass alle Partner dieser Veranstaltung sofort und ohne auch nur eine Sekunde zu zögern zugestimmt haben.“ 

Aus Respekt vor der Katastrophe und dem tragischen Unglücksfall habe man im Vorfeld nicht extra auf die Spendenaktion hingewiesen, sondern die rund 700 Gäste am Samstag direkt vor Ort informiert, dass man für diesen Zweck um Spenden bitte. „Alle haben das sehr gut aufgenommen“, so Steffen Thunert. Auch eine Schweigeminute habe es gegeben. 

„Der Grundgedanke, der am Ende alle bewegt hat, war, dass man eine Woche nach dieser Katastrophe nicht so tun kann, als sei nichts gewesen.“ Und so sind es am Ende genau 1000 Euro, die in den nächsten Tagen an die Familie des Kameraden überwiesen werden. Auch Philipp Junig von der MMW und Hamza-El-Habach (Sicherheit 37) waren sofort dabei, genau wie Harald Rhöse, auf dessen Gelände die Holi-Party gefeiert wurde. „Ich finde, es ist uns auch mit Hilfe des Moderators gelungen, die jungen Leute zu sensibilisieren“, so Thunert. 

Genau das ist es auch für Andreas Wölk und Daniel Solf. „Wir müssen etwas tun“, sagten sich die beiden Eichsfelder Musiker, als sie die Schreckensbilder im Internet und in der Zeitung sahen. Sofort nahmen sie Kontakt mit dem Rohrberger Bürgermeister Stephan Hesse auf und fragten, ob es möglich sei, ein Benefizkonzert für Rustenfelde in der Rohrberger Musikscheune stattfinden zu lassen. 

„Selbstverständlich“, sei die Antwort gewesen, so erzählt Andreas Wölk. So wird seine Band gemeinsam mit den Bands „Amplitude“, „Endlos“, „Veit Walter“ und noch dem DJ-Projekt „Funk & Filou“ am Abend des 9. Oktobers die Rohrberger Musikscheune zum Beben bringen. 

„Wir spenden den vollen Erlös des Konzertes nach Rustenfelde“, kündigt Andreas Wölk an. So nehmen die Bands keinen Cent an diesem Abend für sich, der gesamte Eintritt und auch der Erlös der Getränke geht nach Rustenfelde. „An diesem Abend arbeiten alle ehrenamtlich, vom Techniker bis zur Bedienung. Sollte noch jemand diesen Abend unterstützen wollen, darf er sich gern bei uns melden.“ Der Betrag wird am Ende an die Gemeinde Rustenfelde übergeben. „Dort weiß man am besten, wer am dringendsten Hilfe braucht.“ 

Beim Benefizkonzert der Band „Stromfrei“ und der Luttertaler Musikanten für die betroffenen Familien in Rustenfelde und Schönau am Sonntag, 30. August, ab 14 Uhr auf dem Sportplatz in Thalwenden gibt es auch Spielangebote für die Kinder. Seine Mitwirkung mit einem Auftritt hat auch das Heiligenstädter Mentalmagie-Duo Weidemann zugesagt. Als Benefizaktion für die Flutopfer findet auch das Kinderfest in Rohrbeg (wir berichteten) am kommenden Sonntag ab 14 Uhr statt. 

In Rustenfelde bilden zurzeit Bürgermeister Ulrich Hesse und VG-Kämmerer Falko Degenhardt einen Krisenstab, der die Hilfstätigkeiten koordiniert. Immer sind noch nicht alle Schäden erfasst. Aber betroffen sind nach aktuellem Stand mindestens 47 Häuser. Auf dem Spendenkonto gingen bisher rund 30 000 Euro ein. Die Ausgabe von Sachspenden an Menschen, denen es an notwendigsten Dinge fehlt, erfolgt abends zu festen Zeiten auf dem Gemeindesaal. 

Am Donnerstag sollen bei einem Treffen mit dem Landrat erste Soforthilfen besprochen werden. „Bis dahin hoffen wir, einen Überblick zu haben“, so Hesse, der auch das Engagement der Kirche begrüßt. Für die Betroffenen in Schönau kam auf dem Spendenkonto bereits eine fünfstellige Summe zusammen. Wie Bürgermeister Gerhard Martin berichtet, kamen auch konkrete Hilfsangebote von Baumärkten und Handwerkern. 

Silvana Tismer / 26.08.15 / TLZ 


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