Landgemeinde Uder?

Es „geistern“ sicherlich schon etwas länger die Gerüchte über die Bildung einer Landgemeinde durch unseren schönen Ort. Nachdem nun der Gemeinderat per Beschluss den Bürgermeister beauftragt hat, einen Fusionsvertrag vorzubereiten, kann ich jetzt auch offiziell über den Sachstand berichten. Hätte der Gemeinderat anders entschieden, wäre ja die ganze Aufregung umsonst gewesen!

Zur Terminologie:

Im letzten Jahr haben sich 8 Bürgermeister unserer Verwaltungsgemeinschaft getroffen, um auszuloten, ob die Bildung einer Landgemeinde möglich und vorstellbar wäre. Der Thüringer Landtag hat die Bereitstellung der sogenannten „Hochzeitsprämie“ verlängert und die Mindesteinwohnergrösse variabel festgelegt. Ein Termin mit der Staatssekretärin im Innenministerium, Frau Schenk, und der zuständigen Abteilungsleiterin, Frau Löwinger, kam auf Vermittlung unseres Landtagsabgeordneten Dr. König zustande. Wir erhielten „grünes Licht“ für die Bildung; obwohl nicht alle Gemeinden der VG teilnehmen wollten. Mittlerweile sind es aber nur noch Wüstheuterode und Asbach-Sickenberg, die sich noch nicht mit diesem Gedanken anfreunden können.

Erste Erfahrungen einer Landgemeinde wurden uns Bürgermeistern und unseren Stellvertretern, und in Uder zusätzlich den 2 Fraktionsvorsitzenden, bei einer Veranstaltung mit dem Bürgermeister Andreas Fernkorn und seinem Hauptamtsleiter Michael Groß aus der Landgemeinde Dingelstädt vermittelt.

Sie vermittelten ein positives Bild, weil alle Gemeinden „auf Augenhöhe und gleichberechtigt“ behandelt werden. Die zusätzlich finanzielle Ausstattung durch eine höhere Schlüsselzuweisung erlaubt es der Gemeinde, Projekte umzusetzen, die sie zuvor zwecks mangelnden Eigenanteil nicht stemmen konnten. Und, dies war für mich eine ganz wichtige Erkenntnis, werden alle Vorhaben der einzelnen Gemeinde auf Ihre Finanzierbarkeit überprüft und dann auch umgesetzt! So schafft man Vertrauen, Akzeptanz und Zuversicht in der Landgemeinde.

Werde ich um meine Meinung dazu gefragt?

Natürlich, und dies ist gesetzlich festgeschrieben, müssen bei diesem Prozess auch die Bürger beteiligt werden. Dies wird selbstverständlich auch in Uder geschehen und diese Info ist ein erster Anfang dazu. Aber ich erachte es als sinnvoll, dass wir erst den Entwurf des Fusionsvertrags erstellen. Damit wir wissen, worüber wir alle Ossenritter informieren und zur Diskussion einladen wollen. In diesen Vertrag wollen alle Gemeinden festgehalten wissen, was ihnen als Gemeinde wichtig und in der Landgemeinde erhaltenswert erscheint. Das fängt bei der Unterstützung der Vereine an, geht über die Beibehaltung der Dorfgemeinschafts- und Vereinshäuser weiter und kann in der Beibehaltung bestimmter Eigenheiten einer Gemeinde enden. Bei einem freiwilligen Zusammenschluss ist dies nämlich möglich. Letztendlich entscheidet dann abschließend der Gemeinderat, in welche Richtung sich unser schönes Uder entwickeln wird.

Mein Statement im Gemeinderat!

Ganz zum Schluss würde ich euch gern noch meinen kleinen Vergleich zur Kenntnis geben, mit dem ich bei den Mitgliedern des Gemeinderates um Zustimmung für die Erstellung des Fusionsvertrages geworben habe:

„2007 wurde als letztes Lied beim damaligen Ossenritter-Fest ganz laut geträllert: „Reißt die Bude ab!“

Damit wurde zum Ausdruck gebracht, dass wir den alten Riedelsburgsaal abreißen und ein neues Gemeindehaus errichten wollten. Wir hatten einen guten Plan, wir hatten das nötige Kleingeld und wir hatten die große Unterstützung der Einwohner.

Aber wir haben nicht damit gerechnet, dass sich Emmissionsschutz-Vorgaben ändern und wir die geplante Holzbalkendecke gegen eine Fertigbetondecke austauschen mussten. Mit Auswirkungen auf die Statik und natürlich die Finanzen.

Und vor allem haben wir nicht gewusst, dass zu DDR-Zeiten einfach 125 Quadratmeter überbaut wurden und die Gemeinde erst die Baugenehmigung dafür erhalten würde, wenn sie Eigentümer dieser Fläche ist. Über 20 Erben, von München über Göttingen bis Dingelstädt mussten überzeugt werden, 2 mal zum Notar zu gehen, um die Eigentumsfrage zu klären. Mit dem Ergebnis, dass manch ein Erbe nicht einmal 10 Euro bekommen hat. Und exakt eine Woche vor der offiziellen Eröffnung am 3. Oktober 2010 habe ich die Baugenehmigung erhalten. Dieses Risiko bin ich damals eingegangen und es hat sich gelohnt! Das Gemeindehaus Riedelsburg ist aus unserer schönen Gemeinde nicht mehr wegzudenken!

Jetzt wollen wir wieder ein neues Haus bauen; ein neues kommunales Haus „Landgemeinde Uder“! Gehen wir mit dem gleichen Enthusiasmus an die Aufgabe, lassen wir uns von eventuell auftretenden Problemen nicht vom Kurs abbringen und haben wir Vertrauen in die „Architekten“.

Am Ende des Prozesses können wir dann hoffentlich auch stolz auf diese Leistung sein und wir haben unsere Gemeinde zukunftssicher aufgestellt. Somit würden wir kein „Spielball“ mehr für Überlegungen einer Landesregierung, wie es 2017 schon einmal der Fall war! Ich bitte euch um eure Zustimmung!“

Ich habe sie erhalten und in den nächsten Wochen werde ich auf euch, auf alle Ossenritter, zukommen und ebenfalls um ihre Zustimmung bitten!


Gemeinde Uder
Bürgermeister: Gerhard Martin

Siedlung 14
37318 Uder

Tel.: 036083 480-0
Fax: 036083 480-24

E-Mail: info@gemeinde-uder.de
Internet: www.gemeinde-uder.de
Sprechzeiten Bürgermeister
Knorrsches Haus
Kirchgasse 4

dienstags von 17:00 - 19:00 Uhr
Gemeinde Uder
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