Neuorganisation Feuerwehr - Gründung eines Feuerwehrzweckverbandes

Der 18. Januar 2020 war für das Feuerwehrwesen in der VG Uder ein historischer Tag. Nachdem im vergangenen Jahr die Gemeinderäte aus allen 13 Mitgliedsgemeinden der VG Uder beschlossen haben, die Aufgaben der Feuerwehr nach dem Brand- und Katastrophenschutzgesetz (ThürBKG) auf die VG Uder zu übertragen und zusätzlich eine neue Feuerwehrsatzung beschlossen wurde, die ebenfalls am 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist, wurden nun dringend Strukturen innerhalb der Feuerwehrorganisation benötigt, welche die rechtlichen Vorgaben mit Leben erfüllen. Dafür hat die VG Uder am 18. Januar 2020 alle Kameraden in die Riedelsburg der Gemeinde Uder eingeladen.

Herr Heddergott begrüßte alle Anwesenden ganz herzlich und freute sich ebenfalls über das Kommen von Mirko Lipinski, dem Kreisbrandinspektor, von Helmut Möller, dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes und unseren Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus der VG Uder, die bisher, jeder für sich, die Verantwortung in ihrer Gemeinde für eine ordnungsgemäße Feuerwehr trugen.

Der Anstoß zu der Gründung einer gemeinsamen Feuerwehr in der VG Uder kam von den Gemeinden Uder, Steinheuterode und Eichstruth, weshalb die Gemeinden in einem Gespräch beim Kreisbrandinspektor am 6. Februar 2019 zusammensaßen und berieten, wie sie verschiedene Probleme der Einsatzbereitschaft besser lösen könnten. Hinzu kam das Problem der nicht ausreichenden Qualifikation einiger Wehrführer in Mitgliedsgemeinden, sowie die ungenügende technische Ausstattung vieler kleiner Feuerwehren, zum Beispiel dem Atemschutz.

Dabei ist die Idee des Zusammenschlusses von Feuerwehren innerhalb einer VG nicht ganz neu, nur ist dem Vorsitzenden bis heute in Thüringen keiner bekannt, der das in dieser Form umgesetzt hat. In einem Schreiben des Thüringer Innenministeriums vom April 1997 an alle Landratsämter im Freistaat Thüringen heißt es:  „Die notwendigen Ausgaben zur Aufstellung, Ausrüstung und Unterhaltung einer den örtlichen Verhältnissen entsprechenden Feuerwehr übersteigen teilweise die finanzielle Leistungskraft der einzelnen Gemeinde“.

Die Gründung eines Zweckverbandes innerhalb einer Verwaltungsgemeinschaft wird deshalb angeraten. Weiter heißt es in diesem Schreiben:
„Unter Beachtung dieser Grundforderung ergeben sich folgende Vorteile:

  • Die örtlichen Löscheinheiten in den Gemeinden der VG sind rechtlich Teil einer Feuerwehr, sodass die Vorhaltung von Fahrzeugen, Geräten und bestimmten Spezialausrüstungen gemeinsam für die ganze Verwaltungsgemeinschaft erfolgen kann.

  • Gleichfalls kann durch die Spezialisierung der einzelnen (Ortsteil-) Feuerwehren für bestimmte Einsatzfälle (z.B. Technische Hilfeleistung, Gefahrguteinsätze) die Ausbildung der Einsatzkräfte effektiver gestaltet werden.“

Für die Organisation des Brandschutzes ergibt sich in der VG Uder nach dem Inkrafttreten der Zweckvereinbarung folgende Struktur:

  1. Der Gemeinschaftsvorsitzende erledigt nach § 48 Thüringer Kommunalordnung (ThürKO) in eigener Zuständigkeit die Aufgaben, die der VG übertragen wurden und die laufenden Angelegenheiten. Er hat danach auch die Aufgaben und Pflichten des Bürgermeisters nach den einschlägigen Paragrafen des ThürBKG zu erfüllen.

  2. In der Verwaltungsgemeinschaft hat ein Ortsbrandmeister die Leitung der Feuerwehr. Er ist für die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr in der Verwaltungsgemeinschaft verantwortlich.

  3. Die Freiwilligen Feuerwehren (örtliche Löscheinheiten) in den Mitgliedsgemeinden der VG werden durch Wehrführer geleitet.

  4. Die Rechte und Pflichten sowie das Wahl- und Ernennungsverfahren des Ortsbrandmeisters und der Wehrführer ist im § 15 ThürBKG geregelt und entsprechend anzuwenden.

Die Gruppen- und Zugführer der einzelnen Feuerwehren mussten bei der Gründungsversammlung alle neu bestellt werden. Einen Ortsbrandmeister für alle Mitgliedsgemeinden gab es bisher noch nicht. Vorgeschlagen wurde Raphael Hartmann, der auch als einziger in der VG die nötige Qualifikation zum Verbandsführer hat. In geheimer Wahl wurde er gewählt. Zum Stellvertreter wurde Johannes Wagner ernannt. Raphael Hartmann arbeitet schon seit einigen Monaten halbtags als Sachbearbeiter und Koordinator für das Feuerwehrwesen in der Verwaltungsgemeinschaft, worüber Thomas Heddergott sehr froh ist.

Es gilt nun, die neue Organisation - Feuerwehr der Verwaltungsgemeinschaft Uder - mit Leben zu erfüllen. Bei allen Strukturen braucht es aber Menschen, die sich in diesem Ehrenamt einsetzen wollen und deshalb appellierte der VG-Chef an alle Anwesenden, indem er sagte: „Ich möchte Sie ermuntern, Ihre Bereitschaft zu einer weiterführenden Qualifikation zu erklären. Ich möchte Sie ermuntern, Kameradschaften zu pflegen und andere für das Mittun in der Freiwilligen Feuerwehr zu begeistern.“ Denn er wisse, wie schwer es ist, noch Menschen zu finden, die sich in den Dienst für andere nehmen lassen. „Ich möchte, dass wir bestmöglich die Arbeit in den Jugendfeuerwehren unterstützen und beim Nachwuchs Freude wecken, in der Feuerwehr mitzumachen und einer von denen sein, die mit Technik umgehen lernen und sich für andere einsetzen. Wir bilden in der Feuerwehr letztlich kleine Helden des Alltags aus.“

Nach den Grußworten der Gäste, der Wahl und der Ernennung der Funktionsträger in der Freiwilligen Feuerwehr saßen alle Kameradinnen und Kameraden bei guten Gesprächen noch lange beieinander und es war Gelegenheit mit den Ehrenamtlichen aus den anderen Gemeinden ins Gespräch zu kommen.

VG Uder


Gemeinde Uder
Bürgermeister: Gerhard Martin

Siedlung 14
37318 Uder

Tel.: 036083 480-0
Fax: 036083 480-24

E-Mail: info@gemeinde-uder.de
Internet: www.gemeinde-uder.de
Sprechzeiten Bürgermeister
Knorrsches Haus
Kirchgasse 4

dienstags von 17:00 - 19:00 Uhr
Gemeinde Uder
Jetzt zum um Startbildschirm hinzufügen!

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Akzeptieren