Weihnachtsstimmung vor der Haustür: Auch Laura, sechs Jahre alt und Urenkelin von Seppl Trümper, schaut sich immer wieder gern das Kunstwerk ihres Opas an. Foto: Monika Köckritz
Uder. Sanft drehen sich da Bergmänner, eine Krippendarstellung, Koransänger und auf der vierten, der obersten Etage, Eichsfelder Handelsleute von einst mit Reff und Tragekorb. Ein Mini-Motor bewegt die kunstvolle Schöpfung im gepflegten Vorgarten.
23 Jahre alt ist die Pyramide, die Seppl Trümper, einst Werkzeugmacher im VEB Solidor, in seiner kleinen Garage mit großem Geschick anfertigte. Dort entstand aber noch viel mehr, was ebenfalls in Teilen besichtigt werden kann: Lichterengel und Bergmänner in verschiedenen Größen, Nussknacker und Schwibbögen und das fürs Erzgebirge so typische Schaukelpferd mit Reiter. Überhaupt hat unverkennbar die Mittelgebirgsregion zwischen Sachsen und Böhmen bei Seppl Trümpers Schaffen seinen Einfluss ausgeübt. "Wo sind wir denn sonst im Urlaub hingefahren?" Das Erzgebirge habe für den gelernten DDR-Bürger doch dazu gehört.
Engel, Bergmänner und Nussknacker stehen in den Fenstern seines schmucken Fachwerkhauses (von 1897, wie die Inschrift über der Tür verrät). Und finden sich auch nur wenige Häuser weiter: in den Fenstern seines Patenkindes Karl-Josef Seebon.
Ein ganz besonderer Nussknacker empfängt jeden, der Seppl Trümpers Haus betreten will. 1,50 Meter groß ist der aus einem Balken-Abfallstück hergestellte Kamerad, der eindrucksvoll seinen Mund öffnen kann. Nicht nur das: "Er knackt auch manche harte Nuss", versichert der Uderaner.
Monika Köckritz / 23.12.11 / TLZ