Zum Jahresabschluss mal ein paar Gedanken eines ehrenamtlichen Bürgermeisters ...

Zum Jahresabschluss möchte ich mal ein paar Gedanken eines ehrenamtlichen Bürgermeisters und meine alltäglichen Erfahrungen „loswerden“. Neugierig? Dann los!

Seit einem Jahr gibt es ihn nicht mehr; und ganz ehrlich: ich vermissen ihn manchmal selbst! Wenn? Den Gemeindeboten! Die Gründe sind ja bekannt und möchte ich auch nicht „aufwärmen“. Aber was ich falsch eingeschätzt habe, ist der Verlust an sachlichen Informationen, die nun leider wieder allzuoft durch Gerüchte „ersetzt“ werden. Aber noch viel schlimmer; ich kann sie nicht mehr bei der Entwicklung der Gemeinde „mitnehmen“! Ich muss öfters von vorn mit den Erläuterungen beginnen, weil viele den Anfang „verpasst“ oder nicht wahrgenommen haben.

Kommen wir aber zum Wesentlichen zurück. Auch in diesem Jahr hat sich natürlich die Gemeinde wieder ein schönes Stück weiterentwickelt. Das Wohngebiet „Am Lohweg 1“ ist als solches schon sehr gut zu erkennen, und bald wuseln dort die neuen Ossenritter umher. „Am Lohweg 2“ wird demnächst erschlossen und die neuen Grundstücksbesitzer stehen auch hier in den Startlöchern. Die letzte kommunale Straße wurde fertig gestellt und die Klosterstrasse fügt sich nun nahtlos in die gute Infrastruktur von Uder ein. Die Voraussetzungen dafür wurden noch von Mitgliedern des alten Gemeinderates beschlossen. Wohl überlegt und mit viel Weitsicht!

Im Mai dann die Kommunalwahl. Sieben Mitglieder haben nicht wieder kandidiert und sieben neue Mitglieder bilden gemeinsam mit mir den neuen GR. Auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle für ihr zu Ende gegangenes oder gerade begonnenes Engagement für Uder; seit versichert: es hat sich und es wird sich lohnen!

Zwar fällt Applaus immer spärlicher als Kritik aus, aber die Entwicklung unseres Dorfes gibt uns trotzdem im Nachhinein Recht.

Seit eineinhalb Jahren macht unsere heimische TWE beim Ausbau der Schmiedegasse eine fantastische Arbeit. Seit 2008 ist die ganze Maßnahme planfestgestellt und somit eigentlich vorhersehbar. Dies scheint aber nicht überall bekannt zu sein! „Huch; wir brauchen ja noch eine Bedarfsampel!“- könnte man angesichts der Tatsache mutmaßen, dass dieses wichtige Teil einfach nicht zur rechten Zeit da war. „Bring mir mal Abendbrot, ich stehe wieder vor deiner Ampel“ war noch ein liebgemeinter Hinweis auf diese Unzulänglichkeit, die sich über Wochen hinzogen. Ohne weiter ins Detail zu gehen; die Akzeptanz des Ausbaus hat durch dieses Versäumnis mehr als Schaden genommen. Wer allerdings eine Entschuldigung erwartet hat, der wurde, genauso wie ich, enttäuscht! Wenigstens hat man zum Abschluss Wort gehalten und heute wurde wieder dran gearbeitet!

Und damit bin ich bei den negativen Erfahrungen, die ich dieses Jahr erleben musste.

Es war einhellige Meinung des alten, und auch des neuen, Gemeinderates: wir wollen unsere Mitarbeiter im Bauhof ihren Leistungen entsprechend besser entlohnen. Da hatten wir allerdings die Rechnung ohne unsere „Dienstleister“ gemacht! Sowohl die Verwaltungsgemeinschaft als auch die Kommunalaufsicht des Landkreises legten ihr Veto ein. Konnten wir nach monatelangen Ringen endlich einen Kompromiss erzielen, gilt der aber auch wieder nicht für alle!
Wenn er sich bei der Kreisverwaltung bewerben würde, bekäme er als Einstieg sofort die Gehaltsgruppe, die die gleiche Verwaltung uns für unseren Bauhofleiter verwehrt, der bereits seit 10 Jahren in Uder unter Beweis stellt, wie wertvoll er ist! Das verstehe wer will!

In Erfurt wurden die Standards bei der Kinderbetreuung geändert. So weit so gut! Aber wer gedacht hat, dass die Kommunen bei der Umsetzung auf Hilfe aus der Landeshauptstadt bauen können, der hat auf Sand gebaut! Bis heute keine Förderzusage und eine Millionen sind auch für uns 10 mal Hunderttausend Euro! Aber die Hoffnung stirbt zuletzt!

Hochwasserschutzkonzept für Schönau ist der nächste „Amtsschimmel“, der nicht nur wiehert, sondern schon lange mit den Hufen schart! Seit sage und schreibe 4 Jahren „ basteln“ die zuständigen Behörden an einer Lösung. Aber anstatt die wirklich betroffenen Goldengel „mitzunehmen“ werden Pläne am grünen Tisch gemacht, die mit dem Sicherheitsgefühl überhaupt nix zu tun haben. Darauf in interner Runde hingewiesen, hat die Kreisverwaltung bei der Aussprache im Beisein der Goldengel natürlich einen Schuldigen gefunden: der Bürgermeister! Gut, dass ich nüchtern war.

Aber nun ist auch gut; es gibt auch viel Positives!

Ich habe mich in diesem Jahr sehr darüber gefreut, dass der Gemeinderat mir zum 15. Dienstjubiläum gratuliert und mich mit einem tollen Präsent überrascht hat. Und ich bin auch stolz, wie alle in Uder an einem Strang ziehen! Ob nun unser Gemeinderat, ob nun die Vereine oder selbst die Straßengemeinschaften. Alle haben begriffen: gemeinsam kann man viel mehr erreichen! Und was haben wir für schöne Feste gefeier! 100 Jahre Kirmes mit einen wunderschönen Umzug; die Wanderfreunde aus dem ganzen Eichsfeld waren bei unseren Uderaner Wanderstiefeln zu Gast und im Karneval sind wir eh seit Jahren eine Hochburg im Eichsfeld. Halten wir es auch weiterhin mit einem Eichsfelder Sprichwort: „Wer feste arbeitet, darf auch feste feiern!“

Zum Schluss möchte ich daher noch eine Lanze für das ehrenamtliche Engagement brechen! Kommen Sie zur Feuerwehr, kommen sie in unsere Vereine; stärken sie unsere tolle Gemeinschaft mit ihrem Engagement! Es lohnt sich und sie werden schon nach kurzer Zeit feststellen: in Uder gehen die Uhren anders! Erst kommt die Gemeinschaft und dann der eigene Ellenbogen!

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen und euch ein Weihnachtsfest, dass seinem Charakter gerecht wird und für 2020 wirklich vom Guten nur das Beste!

Ihr/Euer Gerhard Martin


Gemeinde Uder
Bürgermeister: Gerhard Martin

Siedlung 14
37318 Uder

Tel.: 036083 480-0
Fax: 036083 480-24

E-Mail: info@gemeinde-uder.de
Internet: www.gemeinde-uder.de
Sprechzeiten Bürgermeister
Knorrsches Haus
Kirchgasse 4

dienstags von 17:00 - 19:00 Uhr
Gemeinde Uder
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